Wie war das mit den Aktien der Neckermann Neue Energien AG?

Eine Frage, die sich für uns bis zum heutigen Tage nicht gestellt hat, denn sowohl Andreas Brandl, als auch die Familie Neckermann hatte uns vor Jahren versichert „Shareholder seien Marlene Neckermann mit einem kleinen Anteil und eben Andreas Brandl“. An diesen Aussagen zu zweifeln, hatten wir zu keinem Zeitpunkt einen Anlass, auch dadurch bedingt, dass immer Andreas Brandl immer für alle Belange unser Ansprechpartner war. Nun recherchiert der MDR zu dem Thema Neckermann Syn Energy, Reiner Hamberger, Andreas Brandl, Neckermann Neue Energien usw. Dazu haben wir dann mit einem Redakteur des MDR ein Gespräch geführt, der uns genau diese Neuigkeit mitteilte, für uns wirklich eine Neuigkeit. Natürlich haben wir Andreas Brandl dann am gestrigen Tage direkt auf das Thema angesprochen. Andreas Brandl hat uns dann im Wesentlichen die Aussage des MDR Redakteurs bestätigt, jedoch dann zusätzlich angemerkt, dass dies nur für kurze Zeit so gewesen sei. Nun, Andreas Brandl will uns dazu eine schriftliche Stellungnahme in die Redaktion nachreichen.

Bezweifelt wird vom MDR auch, dass es all die Solaranlagen gibt, die kolportiert werden und dass die erforderliche Rendite wirklich zu erreichen ist. Ganz zu Beginn, wo das Modell anfing zu laufen, hat Andreas Brandl uns dazu einen Ordner vorgelegt, der sowohl Abrechnungen der ENEL, Verträge über die Anpachtung der Flächen für bestimmte Solaranlagen beinhaltete und auch das komplette Vertragswerk dazu. Diesen Ordner hatte Andreas Brandl damals für die VZ Sachsen zusammengestellt, da man dort auch Bedenken zum Geschäftsmodell von Andreas Brandl hatte.

Wir wissen aber auch, dass die BaFin bei dem Geschäftsmodell von Andreas Brandl erhebliche Bedenken angemeldet hatte, und überprüft hatte, ob möglicherweise ein Einlagegeschäft vorliegen könnte. Das war wohl damals nicht der Fall, wobei das Geschäftsmodell selber nicht BaFin-genehmigungs- oder BaFin-gestattungspflichtig war. Also auch von der Seite scheinbar alles in Ordnung. Das Modell hat ja nun offenbar auch einige Jahre funktioniert, bis offensichtlich zum Ende des vorigen Jahres, dann nämlich begannen Rückzahlungen zu stocken. Das wurde damals mit einem Hackerangriff begründet, der angeblich alle Daten, die man für Überweisungen zu tätigen benötige, vernichtet haben soll. Nun, zurückblickend gibt es heute dann Anleger, die an dieser Begründung ihre Zweifel hatten und haben.

Grundsätzlich ist solch ein Hackerangriff immer denkbar, aber normalerweise habe ich alle Daten doppelt gesichert bzw. lege die so ab, dass ich in solchen Fällen dann schnell ein Update machen kann, um die Verärgerung der Kunden in Grenzen zu halten. Hinzukommt, dass mittlerweile viele Anleger diese Aussage anzweifeln.

Dann gab es aber wiederum ein weiteres Anschreiben an Anleger, das den Anlegern das Angebot unterbreitete, dass man ihre Kapitalanlage zurückkaufen würde. Unserer Erkenntnis nach haben dann wohl nahezu alle Angeschriebenen das Angebot angenommen, damit wäre das anbietende Unternehmen in der Verpflichtung gewesen, die angebotenen Gelder dann auch zurückzubezahlen. Das ist dann wohl nicht geschehen, und hat für weitere große Verunsicherung und Verärgerung bei den Anlegern geführt, was wir dann selber in E-Mails an unsere Redaktion feststellen konnten. De facto könnte das Unternehmen letztlich mittlerweile in der Insolvenzverschleppung befinden, denn die Frage, die zu stellen wäre, ist: „Hätte das Unternehmen wirklich all die Gelder zurückzahlen können, die die Kunden angenommen haben als Angebot zu ihrer Kapitalanlage?“ Herr Brandl hat dies nach seinen Aussagen selber von einem Insolvenzrechtler überprüfen lassen, natürlich auch zur eigenen Sicherheit für sich, dieser hat dann laut Herrn Brandl „Entwarnung“ gegeben. Trotzdem fragt man sich natürlich als Anleger und Vertriebspartner ,“warum schafft man selber solche Unruhe im Unternehmen“.

Das die finanzielle Situation der Solar Investments in Italien nicht mehr so rosig ist wie noch vor Jahren, auch das ist uns natürlich bewusst. Denn die italienische Regierung hat die Bezuschussung hier doch stark reglementiert und das ohne Ankündigung, es in der Zukunft tun zu wollen, und es sogar rückwirkend geltend gemacht. Für jedes Unternehmen natürlich unkalkulierbar und durchaus wirtschaftlich schwierig. Auch das könnte spekulativ natürlich in Grund dafür sein, warum es hier dann zu finanziellen Engpässen gekommen sein könnte.

Unterscheiden muss man aber auch die unterschiedlichen Anlageformen, die es rund um das Gesamtthema „Neckermann“ gab und noch gibt. Hierunter fallen auch die kompletten Dächer, die man an Kunden verkauft hat (siehe auch unseren Bericht zu Solar 9580 dazu). Warum Herr Hamberger sich hier überhaupt als „Mittler“ nochmals zwischengeschaltet hat, was die Abrechnung der Einspeisevergütung anbetrifft, können wir nach unserer Logik nicht nachvollziehen. Es wäre doch ausreichend gewesen, wenn man hier einen Management und Beratungsvertrag mit dem Kunden gemacht hätte  und die Einspeisevergütung aber direkt zum Kunden hätte überweisen lassen. Genau das hätte geholfen, solche Situationen, die jetzt zum Teil wohl entstanden sind, zu vermeiden Wenn aber die Zahlungen zu spät kommen, dann sollte man das dann dem Kunden gegenüber bitte auch kommunizieren.

Wir selber haben dort versucht, in den letzten Wochen „etwas Klarheit“ in die Sache zu bringen, was uns aber nur bedingt gelungen ist, da wir dann hier auch auf Zuarbeiten der anderen Seite angewiesen sind. Das man uns gegenüber dann nicht unbedingt alle wirtschaftlichen Fakten offenlegen will, ist völlig in Ordnung und auch nachvollziehbar. Genau deshalb, um dies zu berücksichtigen, haben wir dann zwei uns bekannte Rechtsanwälte eingeschaltet, die ja berufsrechtlich dann eine Verschwiegenheitspflicht haben. Aber da mussten wir dann auch leider feststellen, dass es dort keine Zuarbeiten zu vereinbarten Terminen gab. Irgendwann sind einem dann auch letztlich die Hände gebunden.

Nun erwarten wir, das haben wir auch Andraes Brandl so angeraten, dass er sich den Fragen des MDR dann auch stellt. Denn keine Fragen beantworten und dann hinterher jammern, ist sicherlich die schlechteste Lösung und führt auch sicherlich zu keinem guten Standing bei den Anlegern. Also Herr Brandl, Sie sagen,  es ist „alles in Ordnung“, dann stellen Sie sich den Fragen des MDR bitte. Genau das wird Ihnen dann helfen, über eine  vielleicht schwierige Situation hinweg zu kommen.

Ergänzung :

Andreas Brandl teilte uns mit, dass die Aktien der NEE AG zu 50% ihm gehörten und zu 50% einem Investor, den er nicht mit Namen benennen wollte in unserem Gespräch. Nach Angaben von Andreas Brandl hatte Reiner Hamberger die Aktien nur für einen ganz kurzen Zeitraum (1 Monat) treuhänderisch gehalten.

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