Natürlich wird man diesen Preis für vorbörsliche Aktien nicht willkürlich genannt haben, sondern wir gehen davon aus, dass es dafür auch entsprechende fundierte Nachweise gibt, die diesen vorbörslichen Aktienkurs nachvollziehbar machen. Was uns derzeit auch nicht bekannt ist, ist der Prospekt für dieses vorbörsliche Aktienangebot. Möglicherweise nutzt das Unternehmen hier aber auch bestimmte Ausnahmeregelungen, um diese Aktien zu verkaufen.

Hierzu ist allerdings anzumerken, dass diese Ausnahmen sehr eng gefasst sind und deren Einhaltung, wenn die BaFin von solchen Dingen Kenntnis bekommt, genauestens überprüft wird. So manches Unternehmen hat dann in der Vergangenheit Probleme mit der deutschen Finanzmarktaufsicht bekommen und musste dann rückabwickeln. Wir gehen aber davon aus, dass sich das Unternehmen entsprechendes sach- und fachkundiges Personal ins Unternehmen geholt hat und gut beraten ist in diesem Vorgang. Eine Rückfrage bei der Münchner Börse, ob man denn da schon den Termin für den avisierten Börsengang wisse, wurde zwar beantwortet, aber mit dem Hinweis, dass man sich zu solchen Vorgängen nicht äußere.

Das Unternehmen hatte seinen Börsengang ja bereits einmal verschoben, erwarten wir nun einmal, dass es dieses Mal für die Anleger dann auch klappt. Ungewöhnlich und außergewöhnlich finden wir dann aber die lange Verpflichtung von 12 Monaten, die Erwerber von vorbörslichen Aktien eingehen sollen, wenn sie diese Aktien erwerben. Ein plausibler Grund dafür fällt uns in der Redaktion dazu nicht ein.

Das macht uns insofern auch nachdenklich, da einer der Investoren der ELARIS AG bereits einmal so vorgegangen ist und die Aktie damals, auch an der Münchner Börse, innerhalb der ersten 12 Monate enorm anstieg, just aber zu dem Moment, als die Anleger ihre vorbörslichen Aktien dann offiziell verkaufen konnten, der Kurs sogar unter den Preis der vorbörslichen Aktien absackte.